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Kalkulation bearbeiten

Allgemeine Hinweise

Die Kalkulationsbearbeitung sollten Sie in der Regel als reine in Dialogform gegossene Auswertung betrachten. Keinesfalls sollten Sie hier intensive Bearbeitungen vornehmen, weil die Kalkulationen bei sehr vielen Gelegenheiten automatisch aktualisiert werden, Ihre Änderungen werden dabei überschrieben.

Die Kalkulation zeigt je nach markiertem Datensatz entweder eine Vor- oder Nachkalkulation an. Kalkulationen werden immer positionsbezogen erzeugt, mit der Ausnahme von Betriebsaufträgen und summierten Kalkulationen, bei denen die Kalkulation keinen Bezug zu einer realen Position besitzt, sondern lediglich eine reine Auswertung darstellt.

Deckblatt

Bereich Vor/Nachkalkulation

Hier sehen Sie Informationen zu Projekt und Position, auf denen die Kalkulation basiert. Hat die Position einen Artikel, wird dieser ebenfalls angezeigt. Gleiches gilt für die Erzeugnisgruppe.

Bereich Gesamt

Hier sehen Sie die Zusammenfassung aller Kosten aus den Bereichen Material, Fertigung und Sonderkosten sowie die Zusammenführung mit den Aufschlägen zum kalkulierten Endpreis. Im einzelnen werden folgende Felder dargestellt:

  • Material EK: Materialkosten zu EK-Preisen
  • Material Gemeinkost: Differenz zu den Materialkosten (also der kalkulierten Artikel) im aktuell kalkulierten Satz. Ist Null, wenn Sie auf Basis EK kalkuliert haben, ist in der Regel grösser als Null, wenn Sie auf Basis KK oder VK kalkuliert haben.
  • Fertigung EK: Fertigungskosten zu EK-Preisen
  • Fertigung Gemeinkost: Differenz zu den Fertigungskosten (also der kalkulierten Zeiten) im aktuell kalkulierten Satz. Ist Null, wenn Sie auf Basis EK kalkuliert haben, ist in der Regel grösser als Null, wenn Sie auf Basis KK oder VK kalkuliert haben.
  • Sonderkosten: Sonderkosten erfassen Sie ausschliesslich manuell auf der Karteikarte Sonderkosten. Da, wie eingangs erwähnt, die Kalkulation, auch die Vorkalkulation, in vielen Fällen automatisch aktualisiert wird, ist die Erfassung der Sonderkosten nutzlos. 

Sonderkosten erfassen

Dennoch kommen Sonderkosten in einem Projekt vor. Sie sind Einzelkosten und oft auch noch stückzahlunabhängig. Lösen Sie die Herausforderung, indem Sie in der Schnellkalkulation mit Fixmaterialien arbeiten. In der Stückliste können Sie nur dann mit fixen Kosten arbeiten, wenn die Stückliste nicht für "1 Stück" erfasst wird.

  • Kosten: Summe der obigen Beträge
  • Verwalt. Gemeinkost: (Aufschlag 2) Dieser Wert kann auch anders benannt sein. Ein prozentualer Aufschlag auf die Kosten.
  • Vertrieb. Gemeinkost: (Aufschlag 3) Dieser Wert kann auch anders benannt sein. Ein prozentualer Aufschlag auf die Kosten.
  • Provisionen: (Aufschlag 4) Dieser Wert kann auch anders benannt sein. Ein prozentualer Aufschlag auf die Kosten.
  • Reklamationen: (Aufschlag 5) Dieser Wert kann auch anders benannt sein. Ein prozentualer Aufschlag auf die Kosten.
  • Gewinn Material: Aufschlag, bezogen auf die vollen aktuellen Materialkosten (EK+Gemeinkosten). Wenn negativ, dann "Verlust" benannt.
  • Gewinn Zeiten: Aufschlag, bezogen auf die vollen aktuellen Fertigungskosten (EK+Gemeinkosten). Wenn negativ, dann "Verlust" benannt.
  • Endpreis: Summe aus Kosten, den 4 obigen Aufschlägen plus Gewinn/Verlust Material und Zeit.
  • Skonto (im Hdt): Der Wert wird aus dem Projekt gezogen und von einem fiktiven Endpreis Brutto aus im Hundert berechnet.
  • Rabatt (im Hdt): Auch dieser Wert kommt aus dem Projekt und wird von einem fiktiven Endpreis Brutto aus im Hundert berechnet, nachdem vorher das Skonto berücksichtigt wurde.
  • Endpreis Brutto: Summe aus Endpreis plus Skonto plus Rabatt.
  • Rabatt Pos: Positionsrabatt, der von diesem Preis gezogen werden kann
  • Verkaufspreis: Endpreis brutto minus Positionsrabatt
  • Projektpreis inkl. Projektrabatt: Verkaufspreis minus Projektrabatt (der ja oben einkalkuliert wurde)

Ankreuzfelder "Festhalten"

An mehreren Stellen sehen Sie so benannte Ankreuzfelder. Sie dienen dazu, bei manueller Änderung der Kalkulation bestimmte Kenngrössen festzuhalten, beispielsweise die Kosten, wenn Sie den Endpreis ändern oder den Endpreis, wenn Sie die Kosten ändern (wodurch der Gewinn reduziert wird). Durch die oben beschriebene Nutzung wird diese Funktionalität weniger wichtig.

Bereich Einzelkosten

Material

Hier sehen Sie die Summe der kalkulierten Materialkosten, als Geldbetrag und als Prozentwert, bezogen auf die Gesamtkosten. Neben dem berechneten Wert sehen Sie einen verplanten Wert, der dann wichtig ist, wenn Sie über die Artikelgruppen in der Vorkalkulation Plangrössen vorgegeben haben, die noch nicht komplett erreicht sind.

Damit steht auch die Schaltfläche Gesamt = Verplant in Beziehung, mit der die berechneten Gesamtkosten auf die Plankosten gesetzt werden können.

Fertigung

Was für das Material gilt, gilt genau so auch für die Zeiten, nur dass Sie hier Kostenstellenbereiche und Gruppen haben, also ein zweistufiges Gruppierungssystem.

Sonderkosten

Bei den Sonderkosten gibt es keine Gruppen, daher gibt es auch keine verplanten Kosten, die Schaltfläche hier ist also nicht weiter zu beachten.

Die Kalkulation rechnet mit...

Hier sehen Sie - für das Material - die kalkulierten Kosten zu den5 Preisstufen EK, KK, VK1-3. Über das Popupmenü können Sie bestimmen, auf welcher Preisstufe kalkuliert wird, dies bezieht sich nicht nur auf das Material, sondern auch auf die Kostenstellenstundensätze in der Fertigung.

Bereich Wertschöpfung

Hier wird auf Basis der im folgenden dargestellten Formel die Wertschöpfung der aktuellen Kalkulation berechnet:

Vom Endpreis werden die Materialkosten abgezogen. Der verbleibende Betrag wird die durch Anzahl der Fertigungsstunden geteilt und es ergibt sich die Wertschöpfung pro Stunde.

Bereich Messzahl

Die Messzahl ergibt sich, indem der Endpreis durch die Kosten auf Basis EK-Preisen geteilt wird.

Material

Bereich Material

  • Hier sehen Sie eine Auflistung aller Materialkosten in der Kalkulation. Wenn Sie auf die Seite wechseln, werden diese nach Artikelgruppe zusammengefasst, können dann aber auf einzelne Artikel detailliert werden, indem Sie die Schaltfläche "gruppiert" deaktivieren.
  • Falls Sie eigene Artikel hinzufügen wollen, tragen Sie die Artikelnummer ein und danach die Menge. Wählen Sie die Artikelgruppe vorab aus, dann finden Sie in der Artikelsuche nur noch Artikel aus dieser Gruppe.
  • Über die Schaltfläche "= Verplant" können Sie die über Artikel eingegebenen Werte mit der eventuell vorher grösser verplanten Summe gleichsetzen.

Fertigung

Bereich Zeiten

  • Hier sehen Sie eine Auflistung aller Fertigungskosten in der Kalkulation. Wenn Sie auf die Seite wechseln, werden diese nach Kostenstellenbereich und -gruppe zusammengefasst, können dann aber auf einzelne Kostenstellen detailliert werden, indem Sie die Schaltfläche "gruppiert" deaktivieren.
  • Falls Sie eigene Kostenstellen hinzufügen wollen, tragen Sie die Kostenstelle ein und danach die Menge. Wählen Sie den Kostenstellenbereich oder die -gruppe vorab aus, dann finden Sie im Popup nur noch Kostenstellen aus dieser Gruppe oder dem Bereich.
  • Über die Schaltfläche "= Verplant" können Sie die über Kostenstelle eingegebenen Werte mit der eventuell vorher grösser verplanten Summe gleichsetzen.
  • Falls Sie sich in einer Nachkalkulation befinden, sehen Sie in der Spalte Gewichtet die Stundenzahl, die mit der Produktitätder Mitarbeiter multipliziert wurde, die gearbeitet haben. Dies erleichtert das Wiederverwenden von Kalkulationsergebnissen in anderen Kalkulationen.
  • Die Schaltfläche Kostensatz schlüsselt den Stundensatz der aktuellen Kostenstelle auf in den fixen und den variablen Anteil.

Sonderkosten

Hier erfassen Sie Sonderkosten. Da die Kalkulationen immer wieder überschrieben werden, sollten Sie davon Abstand nehmen, dies in anderen als rein temporären Fällen zu tun.

Einheitspreis

Die Idee dieser Karteikarte ist, die Kalkulation von den Gesamtkosten auf besser nutzbare Grössen herunterzubrechen. Das heisst konkret dass hier, falls nicht schon über die Projektposition geschehen, die Abmessungen und die Anzahl der über diese Kalkulation kalkulierten Produkte einzugeben sind. Daraus ergeben sich dann entsprechende Kennzahlen:

Kosten und Anteile

  • Werte pro Stück: Geteilt durch die Anzahl erhält man Preise und Kosten pro Stück
  • Werte pro Mengeneinheit: Durch Bewerten der Front- und Grundfläche erhält man Preise und Kosten pro Quadratmeter. Diese Werte können dann weiter auf Material, Fertigung und Sonderkosten heruntergebrochen werden.

Massen-Statistik

Die hier dargestellten Werte ermitteln sich aus der Stückliste, falls diese für die Erstellung der Kalkulation herangezogen wurde. Sie sehen dann einerseits die Gesamtumfänge etc. der verwendeten Teile, andererseits bezogen auf diese Grössen die benötigten Zeiten und erhalten somit mengenunabhängige Werte.

DB-Rechnung

Einführung

Die Deckungsbeitragskalkulation rechnet anders als die bisher beschriebene Zuschlagskalkulation. Sie geht vom Endpreis aus und will ermitteln, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Dabei werden von oben nach unten die besonders gut ermittelbaren, direkten Kosten zuerst abgezogen und dann die weniger gut ermittelbaren allgemeinen und fixen Kosten. Was am Ende übrig bleibt dient dazu, die fixen Kosten zu decken, die im Betrieb anfallen auch dann, wenn kein einziger Auftrag abgerechnet werden kann.

Berechnung

  1. Wir beginnen mit dem Endpreis und ziehen zuerst die Vertriebsgemeinkosten ab, die im nachfolgenden Abschnitt genauer erläutert werden.
  2. Danach folgen die Material- und Fertigungskosten. Bei den Materialkosten wird das Material zu EK-Konditionen bewertet. Die Fertigungskosten sind die reinen variablen Kostenanteile der Kostenstellen. Der so entstehende Wert ist der Deckungsbeitrag II. Hier sollte grundsätzlich ein positiver Wert stehen, da die bisher angefallenen Kosten die unterste Grenze darstellen. Im nächsten Schritt werden Gemeinkosten abgezogen, und zwar die des Materials (das ist dann genau die Differenz zwischen EK und KK-Wert) und die Fertigungsgemeinkosten. Dieser Prozentwert ist vernachlässigbar bzw. auf Null zu setzen, wenn Sie alle fertigungsrelevanten Kosten auf die Kostenstellen umgelegt haben.
  3. Weiterhin werden die Sondereinzelkosten des Vertriebs und der Herstellung hier zum Abzug gebracht. Der Prozentwert dahinter bezieht sich auf die Summe von Material- und Fertigungskosten.
  4. Wir erhalten daraus den Deckungsbeitrag III, der als Gesamtwert und als Stundensatz angezeigt wird. Der Stundensatz wird ermittelt, in dem durch die Summe der Fertigungsstunden geteilt wird. Dieser Wert ist daher interessant, weil er eine auftragsgrößenunabhängige Kennzahl darstellt.
  5. Der DB III ist der operative Gewinn oder Verlust an einem Auftrag oder einer Position. Solange dieser Wert größer als Null ist, ist die Durchführung eines Auftrags vertretbar. 
  6. Zuletzt werden die betrieblichen und die Kostenstellenfixkosten in Abzug gebracht.
  7. Diese Rubrik ist mit Vorsicht zu genießen, da gerade die betrieblichen Fixkosten (die ja auf Basis der erfassten Stunden gewichtet werden) nicht unbedingt in dieser Höhe auch anfallen müssen. Aufträge, die wenig Infrastruktur benötigen oder mit geringem Maschineneinsatz gefertigt werden, sind sicherlich vom Fixkostenanteil gesehen „billiger“.
  8. Daher ist die Fixkostendeckung interessanter, wenn sie über einen längeren Zeitraum betrachtet wird.

Zielwertrechnung

  • Oftmals ist ein ganz bestimmter Deckungsbeitrag interessant.
  • Wahlweise ist dies der Deckungsbeitrag, dem exakt Ihre betrieblichen Fixkosten gedeckt sind, wo also die Fixkostendeckung exakt Null ist. Oder der Deckungsbeitrag, bei dem gerade die variablen Kosten ganz gedeckt sind. Dies ist dann der Fall, wenn der DBIII = Null ist.
  • Für beide Fälle finden Sie als Zielgröße den zu berechnenden Endpreis neben zwei Buttons am unteren Rand der DB-Seite.
    Sie können sich nun diese Werte entweder notieren oder mit einem Klick auf den Button genau diesen Endpreis einsetzen. Dadurch findet eine Rückrechnung statt, die insbesondere auch die Vertriebskosten entsprechend anpaßt.

DB-Vertrieb

Auf dieser Seite können Sie für die DB-Rechnung beliebig viele Vertriebsgemeinkosten erfassen. Das ergibt nur dann Sinn, wenn Sie Ihre Nachkalkulationen nicht automatisch aktualisieren lassen.