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Fertigungssteuerung mit der Projektdisposition

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  • in welcher Menge er benötigt wird, 
  • was der Lagerbestand ist, 
  • wieviel Reservierungen existieren
  • in welcher Menge er bestellt ist
  • in welcher Menge er schon in freigegebenen Fertigungsaufträgen in Produktion ist
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Daraus wird ermittelt, welcher rechnerische Produktionsbedarf sich dadurch ergibt. Gleichzeitig wird auch ein sogenannter "virtueller Lagerbestand" ermittelt, der die obigen Größen zusammenrechnet und somit aus dem realen Lagerbestand minus Reservierung plus der Bestellung/Fertigung einen projizierten Lagerbestand darstellt.
Weiterhin können Sie spezifizieren, ob der Artikel eingekauft statt produziert werden soll. Zuletzt bestimmen Sie über die Option '''Bauteile prüfen''', ob bei einem sich ergebenden Produktionsbedarf auch die Bestände der Bauteile geprüft werden sollen oder nicht. In der Regel ist diese Option bereits aktiviert und das ergibt auch sehr viel Sinn. Denn erst durch die Prüfung der Bauteile kann festgestellt werden, ob denn von den Komponenten der Produkte genügend am Lager sind oder ob diese ebenfalls nachproduziert werden.
Nach Klick auf '''Weiter''' merkt sich profacto für jeden Artikel, zu dem ein Produktionsbedarf besteht, die zu produzierende Menge und hinterlegt den Artikel mit dieser Menge zur Einstellung in einen Fertigungsauftrag. Gleichzeitig wird die komplette Bedarfsmenge des Artikels reserviert.
In den nun folgenden Schritten wiederholt sich die Prüfung auf Bedarfs- und Produktionsmengen solange, bis für die Stücklisten der Produkte alle Baugruppen durchlaufen worden sind. Zum Schluß wird dann ein Fertigungsauftrag angelegt, der dokumentiert, welche Mengen welcher Artikel zu fertigen sind.
Die Reihenfolge, in der die Positionen im Fertigungsauftrag angelegt sind, entspricht einer optimierten Fertigungsfolge, so daß Komponenten, die andere Komponenten benötigen, später aufgeführt werden als ganz elementare Komponenten, die in vielen anderen Artikeln Verwendung finden.
Brechen Sie die Disposition an einer beliebigen Stelle ab, wird kein Fertigungsauftrag erzeugt und die Reservierungen werden wieder zurückgenommen.

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Disclaimer: die hier vorgenommene Definition ist empirisch entwickelt und bedient sich Terminologien die im akademischen Umfeld ggf. eine andere Bedeutung haben. Die Ausführungen beziehen sich in dieser Form auf die Nutzung von profacto als ERP-System.
Im Rahmen der Fertigungsdisposition muß man sich über eine Grundsatzfrage im Klaren sein: Einstufige Fertigung vs. mehrstufige Fertigung.

  • Bei der '''einstufigen Fertigung''' wird ein Produkt auf Basis der Stückliste in einem Zug gefertigt. Zwischenprodukte kommen zwar vor, sind jedoch nicht explizit dokumentiert sondern Ergebnis des laufenden Fertigungsprozesses. Stücklisten können in diesem Kontext mehrstufig entwickelt werden, dies passiert aber in erster Linie aus Strukturierungsgründen.
  • Bei der mehrstufigen Fertigung entsteht ein Produkt über verschiedene Zwischenstufen, Halbfertigerzeugnissen. Jedes dieser Halbfertigerzeugnisse ist eindeutig durch eine Artikelnummer definiert und kann dementsprechend auch lagermäßig gebucht werden. Bei dieser Strategie gilt folgende Regel: Produkt A besteht aus einer Liste von Produkten A1 bis An, wie in der Stückliste zu Produkt A zu sehen. Produkt A1 bis An werden als "black box" betrachtet, d.h. der weitere Aufbau dieser Produkte interessiert nicht, sie werden einfach als gegeben hingenommen. Dementsprechend wird jede Stückliste bei der mehrstufigen Fertigung als '''einstufig''' betrachtet - weil sich Produkt A einfach als Zusammensetzung einer Sammlung von bereits vorproduzierten Produkten A1 bis An präsentiert.

Die Mehrstufigkeit ergibt sich jetzt dadurch, daß die Produkte A1 bis An nicht zwingend in ausreichender Menge am Lager vorhanden sein müssen. Folglich wird nun in einem weiteren Prüflauf für jedes Produkt Ax in A1 bis An geprüft, inwieweit dessen Komponenten vorhanden sind, um den Zusammenbau von Ax zu veranlassen. Diese Prüfung findet erneut nur auf Ebene 1 der Stückliste von Ax statt.
Exakt diese Vorgehensweise wird bei der Erzeugung von Fertigungsaufträgen genutzt. Die mehrstufige Fertigung wird in profacto erzwungen, indem man im Artikel bzw. in der Projektposition die Option "'''Artikel mit angehängter Stückliste nicht produzieren'''" aktiviert.